Viele Menschen haben Angst vor dem Zahnarztbesuch. Einen Großteil der Patienten schreckt insbesondere das Bohren ab. Häufig wird auch die Betäubungsspritze als unangenehm empfunden. Eine Laserbehandlung kann beides vermeiden.
Wie funktioniert eine Laserbehandlung?
Der Laser setzt einen hoch gebündelten energiereichen Lichtstrahl frei. Zur Behandlung geschieht dies in Impulsen. Je nachdem welche Arbeiten durchgeführt werden sollen, kommen Laser mit unterschiedlichen Wellenlängen zum Einsatz. So ist z.B. die genaue Durchtrennung von Gewebe oder die Abtragung oberflächlicher Substanzen möglich. Durch die nachgewiesene keimreduzierende Wirkung des Lasers eröffnet sich ein breites Anwendungsspektrum.
Dabei bleibt 30% mehr Zahnsubstanz als beim Bohren erhalten, Vibrations- und Hitzeentstehung sowie störende Bohrgeräusche entfallen.
Wofür können Laser eingesetzt werden?
Die Laserbehandlung hat sich in der Zahnheilkunde in den verschiedensten Fachgebieten etabliert:
· Kariesbehandlung
· Desensibilisierung von empfindlichen Zahnhälsen
· Versiegelung von Backenzähnen
· sichere Wurzelbehandlung
· schonende Parodontitisbehandlung
· operative Eingriffe
Kariesbehandlung
Ein wesentlicher Anwendungsbereich der Lasertechnik ist die Kariesbehandlung. Dabei wird der Laserstrahl gezielt auf das kariöse Gewebe gerichtet. Jeder Impuls löst kleine Substanzbrocken heraus, die der Zahnarzt im Anschluss einfach entfernen kann. Auch Bakterien werden dabei abgetötet und feine Kanälchen im Zahngewebe entfernt. So wird der Entstehung von Karies unter der Füllung vorgebeugt.
Durch die kurze Impulsdauer des Laserlichts lässt sich eine Nervenreaktion vermeiden. Die Therapie verläuft daher praktisch ohne Schmerzen, die Patienten verspüren häufig lediglich ein Pochen. Zudem wird gesundes Gewebe geschont.
Desensibilisierung von empfindlichen Zahnhälsen
Offene Kanälchen im Zahnbein (Dentin) sind häufig die Ursache für empfindliche Zahnhälse, die insbesondere Temperaturreize an den Nerv übermitteln. Dadurch kommen Schmerzempfindungen zustande, die den Betroffenen den Genuss kalter und heißer Nahrungsmittel verleiden können.
Die Laserbehandlung versiegelt innerhalb weniger Sekunden die Dentinkanälchen. Die Lichtenergie weicht das Zahnbein für einen Moment auf, so dass die umliegenden offenen Kanälchen verschlossen werden.
Versiegelung von Backenzähnen
An den Kauflächen der Backenzähne können feine Furchen (Fissuren) entstehen, die einen idealen Raum für Bakterien darstellen. Damit sich keine Karies entwickelt, werden diese Fissuren bei Kindern mit einem Speziallack versiegelt. Eine zuvor durchgeführte Laserbehandlung kann die Erreger entfernen und so die Kariesgefahr durch eingeschlossene Bakterien in der Schutzversiegelung deutlich reduzieren.
Sichere Wurzelbehandlung
Bei der Wurzelbehandlung nutzt man insbesondere die keimabtötende Wirkung des Laserlichts. Der Laserstrahl erreicht auch schwer zugängliche Wurzelkanäle, so dass Bakterien entfernt und Kanäle versiegelt werden können.
Schonende Parodontitisbehandlung
Unter Parodontitis versteht man eine entzündliche Zahnfleischerkrankung, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Bei der Laseranwendung kommt auch hier vor allem der keimabtötende Effekt des Laserlichts zum Tragen. Mit Hilfe einer feinen Sonde richtet der Zahnarzt den Laserstrahl gezielt auf die Zahntaschen und tötet so die darin enthaltenen Erreger. Die Entzündung heilt in der Regel komplikationslos ab.
Operative Eingriffe
Die Vorteile der Laserbehandlung bei chirurgischen Eingriffe am Zahnfleisch und anderen Weichgeweben der Mundhöhle beruhen auf ihrer gefäßverschließenden Wirkung. Somit können Blutungen ausbleiben und Wundnähte lassen sich vermeiden. Die Behandlung ist in der Regel schmerzarm.
Für den Implantateinsatz ist eine Eröffnung des Zahnfleischs nötig, die mit dem Laser erfolgen kann. Auch bei der Freilegung von verlagerten Weisheitszähnen oder bei der Entfernung störender Schleimhautbändchen oder Wucherungen bietet sich die Laserbehandlung an.